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Fernweh und überzeugende Ergebnisse – Produktmanagement-Seminar in Pilsen

Personen bei Stadtspaziergang
Stadtspaziergang in Pilsen – Einfach mal ohne Handy treiben lassen

„Hier bekomme ich ja fast ein bisschen Fernweh“, seufzte eine Studentin, als sie über den ausgedehnten Campus der Westböhmischen Universität in Pilsen läuft. Gemeinsam mit acht weiteren Studierenden des OTH-Masterstudiengangs Digital Business und in Begleitung von Prof. Dr. Matthias Lederer verbrachte sie zwei spannende Tage in Pilsen.

Personen bei Stadtspaziergang
Stadtspaziergang in Pilsen – Einfach mal ohne Handy treiben lassen

Im Mittelpunkt der Exkursion stand ein Seminar zum Thema Produktmanagement. Das inspirierende Umfeld dafür bot die „Sutnarka“, die Fakultät für Kunst und Design. Dort startete Prof. Tomáš Chochole, der dort als Leiter für Interdisziplinäre Zusammenarbeit tätig ist, am Montagmorgen mit einer fachlichen Einführung. Außerdem stellte er den bayerischen Studierenden zwei Fallbeispiele aus der Praxis vor, an denen diese arbeiten sollten. Eine Gruppe beschäftigte sich mit einem physischen Produkt, der sogenannten „Catabox“. Der Prototyp wurde bereits an der Universität in Pilsen entwickelt und getestet. Die Box soll Kinder in lebensbedrohlichen Hochwassersituationen vor dem Ertrinken retten. Die Studierenden setzten sich unter anderem mit den Zielgruppen, dem Lebenszyklus, der Erhöhung des Bekanntheitsgrades und einem Marktmodell für das Produkt auseinander. „Sie haben alle Methoden angewendet, die sie gelernt haben“, lobte Prof. Lederer bei der Präsentation am 2. Tag. Bei der anderen Gruppe ging es mit einem Portal für ein Bike Sharing-Angebot um ein virtuelles Produkt. Das Team beschäftigte sich mit der potentiellen Zielgruppe, der Technologie des Portals „PedalPal“ und der Infrastruktur, einer Kostenkalkulation und führte auch eine kleine Befragung unter Studierenden vor Ort durch. „Es ist erstaunlich, was die Studierenden in zwei halben Tagen alles erarbeitet haben“, zeigten sich die Seminarleiter Prof. Tomáš Chochole und Prof. Matthias Lederer angesichts der 30-seitigen Präsentationen begeistert.

Zum Programm auf dem Uni-Campus zählte neben der Gruppenarbeit eine Vorlesung zum Thema „Scrum in der Software-Entwicklung“ von Prof. Dr. Přemysl Brada, Leiter des Lehrstuhls für Informatik und Informationstechnik. Mit ihm besteht bereits seit dem vergangenen Jahr eine Zusammenarbeit im Rahmen des DAAD-Programms „Ostpartnerschaften“. Die Studierenden lernten außerdem das Forschungszentrum Regional Technological Institute (RTI) sowie die Fakultät für angewandte Wissenschaften kennen und arbeiteten im Open Space der Sutnarka zwischen Produktentwürfen, Plakaten und Porträtzeichnungen. Prof. Dr. Matthias Lederer hielt vor tschechischen Studierenden eine Vorlesung zum Thema „Software Engineering“ und freute sich über interessante Fragen aus dem Publikum.


Die Anreise am Sonntagabend bot den OTH-Studierenden die Gelegenheit, bei der Restaurant-Suche gleich auch das Pilsner Zentrum zu erkunden. Google & Co. boten dabei wertvolle Unterstützung – ob Restaurant-Empfehlung, Bolt-Taxi-Service oder bei der Recherche nach einer Bar mit Kickertisch. Bei einem kurzweiligen Stadtspaziergang am Folgetag erhielt die Gruppe weitere Informationen und Tipps zu Pilsen, Tschechien und den Tschechen. Der Abend klang dann bei guten Gesprächen in einem Restaurant aus. Das Treffen nutzen die Professoren beider Hochschulen, um zukünftige Seminare in ähnlicher Form, Gastvorlesungen und auch weitere Möglichkeiten der Zusammenarbeit zu besprechen.
Organisatorisch umgesetzt wurde die Exkursion nach Pilsen vom Kompetenzzentrum für Mittel- und Osteuropa (KOMO) der OTH Amberg-Weiden. Dies hatte für das Projekt „Stärkung der Soft Skills von Studierenden mit Fokus auf Produkt- und Prozessinnovation“ finanzielle Unterstützung bei der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur (BTHA) beantragt. Darüber konnten die Reise- und Unterbringungskosten der Studierenden gedeckt werden. „Pilsen bietet interessante Möglichkeiten für unsere Studierenden und Lehrenden. Wir vermitteln Kontakte und unterstützen bei der Finanzierung von Projekten,“, so Marian Mure, Leiterin des KOMO. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Maika Victor-Ustohal war sie am Montagabend noch am Lehrstuhl für Germanistik und Slawistik zu Gast. Dort ist ein wohl weltweit einzigartiger interdisziplinärer Masterstudiengang mit Bayern-Fokus angesiedelt, die „Arealstudien: Bayernstudien“. Unter dem Titel „Projektmanagement grenzüberschreitend – von A wie Antrag bis Z wie Zwischenmenschliches. Projekte der OTH Amberg-Weiden mit Tschechien und weiteren Partnerländern“ stellten die beiden OTH-Mitarbeiterinnen die Hochschule, das KOMO und ihre Tätigkeit vor. Es tut sich viel zwischen Pilsen und Amberg-Weiden und weiteres ist in Planung!

Zwei Frauen bei einer Präsentation
Das KOMO in Pilsen – Vortrag an der Uni
Studierende halten eine Präsentation
Abschlusspräsentation des Teams PedalPal
Personen sitzen um einen großen Tisch
Prof. Lederer mit der Gruppe bei der Einführung im Open Space der Sutnarka
Logo der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur
Die Exkursion wurde von der Bayerisch-Tschechischen Hochschulagentur (BTHA) gefördert
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